Lust, ein wenig wie die Bardin Arduinna aus meiner Keltenroman Serie "Die Wortflechterin" zu leben?

Hier findest du verschiedenste Anleitungen, Rezepte und Anregungen für dein Leben als Kelte / Keltin. Noch ist die Sammlung recht klein, aber sie wird stetig wachsen.

 

Keltische Zeitreise

Träumst du so wie ich davon, einmal eine Zeitreise zu den Kelten zu machen?

Um dir die Auswahl der Destinationen zu erleichtern -- ein Urlaub reicht schließlich nicht aus, alle Keltenstämme zu besuchen -- habe ich dieses kleine Quiz zusammengestellt.

Viel Vergnügen!

 

Kelten auch ohne zeitreise hautnah erleben

Österreich verfügt über einige wunderbare Keltenmuseen und Keltendörfer, die allesamt einen Besuch wert sind.

Hier eine Liste, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, und nicht nach Präferenz geordnet. Wenn ihr noch weitere Museen/Dörfer kennt, freue ich mich über eine Email!

  

www.keltenmuseum.at

Hallein, indoor.

 

https://www.museum-hallstatt.at/

Das Museum am Namensgeber-Ort der Hallstattzeit.

 

https://nhm-wien.ac.at

Naturhistorisches Museum in Wien mit einer großen Keltenabteilung

 

http://www.keltendorf-mitterkirchen.at/keltendorf

Keltendorf in Oberösterreich, in dem (fast) jedes Jahr im Sommer experimentelle Archäologen wohnen

 

https://www.keltenwelt.at/

Schönes Museum mit Gräberwald in Frög, Kärnten

 

https://www.kulm-keltendorf.at

Liebenswertes kleines Freilichtdorf in der Steiermark

 

http://celtovation.at/

Schwarzenbach, Burgenland. Jedes Jahr zur Sommersonnwend mit einem riesigen Keltenfestival

 

https://www.uttendorf.com/de/sommer/kultur-kulinarik/keltendorf/

Keltendorf in Salzburg

 

https://www.archeonorico.at/index.php/de/

Deutschlandsberg, Sammlung in der Burg

 

https://www.mamuz.at/de

Nördliches Niederösterreich, tolles Museum mit großem Dorf, viele Seminare und Veranstaltungen

 

 


Bücher über Kelten

Wir wissen nicht viel über die Kelten des letzten Jahrhunderts v.Chr. in Österreich, sodass vieles in meinen Büchern "begründete Vermutungen" sind. Um jedoch begründete Vermutungen anstellen zu können, braucht es so viel Wissen wie möglich.

Die folgenden Bücher nutze ich gerne zur Recherche, auch diese Liste weit von vollständig oder geordnet (die Ordnung entspricht dem momentanen Stapel neben meinem Schreibtisch ...)

 

Peter Trebsche (Hrsg.) Keltische Münzstätten und Heiligtümer. Verlag der Österr. Akademie der Wissenschaften

 

Raimund Karl, Jutta Leskovar (Hrsg.) Studien zur Kulturgeschichte Oberösterreichs. Interpretierte Eisenzeiten (eine ganze Serie mit den Tagungsbeiträgen der bi-annual stattfindenden Tagung zur interpretativen Eisenzeitarchäologie)

 

Jeanne-Nora Andrikopoulou u.a. Auf Achse mit den Römern. LVR Archäologischer Park Xanten.

(hierzu auch toll die Webseite https://orbis.stanford.edu/, wo man Wegstreckendauer in römischer Zeit berechnen kann)

 

Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg Magisches Land

 

Georg Rohrecker Die Kelten Österreichs. Styria Pichler Verlag

 

Dirk Krausse Das Geheimnis der Keltenfürstin. wbg Theiss

 


Keltischer Bundschuh

Keltischer Bundschuh Schnittmuster

Kopiere entweder das Bild links auf die passende Größe oder fertige dir deine ganz persönliche Vorlage auf einem Stück Papier an - keltische Bundschuhe sind keine Nanotechnologie, es spielt also keine große Rolle, wie genau du die Laschen machst.

Übertrage den Schnitt auf ein Leder und schneide es mit einer Lederschere aus. (für den zweiten Schuh spiegelverkehrt) Die Löcher in den Laschen kannst du mit einer Ahle stechen oder notfalls mit einem Korkenzieher ...

Schließe die Fersennaht, nachdem du sie noch an deine Ferse passend zurechtgeschnitten hast. Dann nähe noch die Fersenkappe darüber.

Fädle eine Lederschnur durch die Löcher, einfach der Reihe nach. Ziehe die Schur zusammen, sodass sich das Leder zu einem Schuh schließt. Verschnüre die Lederschnur um dein Fußgelenk herum.

Um deinen Bundschuh haltbarer zu machen, schneide die Sohlenform noch aus dickem Leder zu (oder aus mehreren Schichten dünnem) und klebe sie unter die Sohle.

Wir wissen von den amerikanischen Ureinwohnern, dass sie ihre Mokkassins mehrmals im Monat neu besohlen mussten, das wird bei Kelten, die viel unterwegs waren, nicht allzu anders gewesen sein.


Keltische Kleider

Keltische Kleider
Bild wird noch verbessert demnächst ...

Keltische Kleider bestanden aus rechteckigen Stoffteilen. Es war aufwändig, Wolle zu spinnen und dann zu Stoffen zu weben, daher nutzte man den Stoff dann möglichst vollständig aus.

Männer wie Frauen trugen ein Kleidungsstück, das unter dem lateinischen Namen Tunika in die Literatur eingegangen ist, aber von den Kelten wohl Camisia genannt wurde.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aus rechteckigen Stoffstücken eine T-Shirt-Form zu erzeugen (siehe Bild).

Natürlich kann man auch das Kleid kürzer machen, wie ein Hemd, und einen schlichten Rock dazu tragen, für den man ein Stück Stoff zu einem Schlauch näht und mit einem Gürtel fixiert.

 

Der Peplos war ein Übergewand und bestand aus zwei geraden Stoffbahnen, die an den Seiten teilweise zusammengenäht wurden. Der obere Rand des Peplos wurde dann umgeschlagen und das Ganze mit Fibeln (einer Art kunstvolle Sicherheitsnadel) an den Schultern zusammengesteckt.

Wenn es heiß war, trug man gewiss auch mal nur den Peplos ohne Camisia darunter.

 

Und alles immer mit Gürtel, entweder aus Wolle gewebt (Brettchenweben hieß die Technik) oder aus Leder oder auch mal kunstvoll aus Bronzeblech.

 

Kleltische Frau

 

Ob alle Frauen Schleier/Kopftücher trugen oder nur verheiratete Frauen oder nur zu besonderen Anlässen, wissen wir nicht, nur, dass in Frauengräbern öfter (Haar-)Nadeln rund um den Kopf gefunden wurden, die auf einen Schleier hindeuten könnten. Auf Situlen (kunstvollen Metallkübeln) finden sich Abbildungen von Frauen mit einem Umhang, der über das Haar gezogen ist, also so etwas wie ein Schleier.


Essen wie die Kelten

Das Standardgericht der Kelten war wohl, wie noch viele Jahrhunderte danach in Europa, der Eintopf. Hier konnte alles verwertet werden und je nach Wohlstand und Jahreszeit war er mal dünner und mal dicker. Brot war meiner Meinung nach nicht Alltagsnahrung ("unser tägliches Brot" kam erst viel später ...), sondern eher Reiseproviant. Selbst nach der Erfindung der Getreidemühle war das Mahlen immer noch eine anstrengende und zeitraubende Tätigkeit und das fertige Brot enthielt oft Abrieb des Mahlsteins. Viel einfacher doch, das Getreide im Eintopf mitzukochen und nicht seine Zähne zu riskieren ...

In den Salzbergwerken von Hallstatt fand man noch Speisereste und konnte damit einen solchen Eintopf rekonstruieren, der auch heute noch als Ritschert gegessen wird.

 

Gersteneintopf

 

Zutaten:

Gerste

Linsen (oder "dicke Bohnen" - Puffbohnen)

Wasser

Bauchspeck

Kräuter wie Brennnesseln, Bärlauch, Kümmel, Dill, nach Geschmack

Salz

 

Linsen und Gerste über Nacht einweichen, Wasser am nächsten Tag abgießen und Linsen und Gerste mit ausreichend frischem Wasser etwa eine Stunde gemeinsam mit dem geschnittenen Bauchspeck kochen. Gegen Ende der Kochzeit Kräuter hinzufügen, erst ganz zum Schluss salzen.

 

Brennsterz

(Heidensterz ist auch heute noch hier in der Steiermark eine übliche Speise, oft in Kombination mit einer Schwammerlsuppe. Der "echte" Sterz ist etwas umständlicher und schwieriger zu machen, der Brennsterz die einfachere Variante)

 

Zutaten:

etwa 500g Heidenmehl (Buchweizenmehl)

250ml Salzwasser

100g Schmalz

 

Mehl in einer Pfanne ohne Fett sanft anrösten, bis ein angenehmer Geruch entsteht. Mit kochendem Salzwasser verrühren und sogleich in eine Pfanne mit dem heißen Fett geben. Dort wie Kaiserschmarren mit zwei Gabeln zerreißen und rösten, bis er feinbröckelig ist.

 

Für mehr Rezepte seien die Bücher "Das große Kochbuch der Kelten" von Evert Kornmayer oder "Keltische Kochbarkeiten" von Achim Werner empfohlen.