Nun ist sie auch schon wieder vorbei, die Leipziger Buchmesse, und es war eine spannende Woche, muss ich sagen!
Ich habe viel gelernt, viele tolle Menschen getroffen und bin noch ganz voll mit Eindrücken und Inspirationen.
Begonnen hat unsere Reise ja mit ein paar Holpersteinen ...
Zwei Tage vor Abreise hat mein Mann sich den Nacken verrissen, sodass er ein wenig wie Quasimodo herumlief und ich all die Bücher für die Messe alleine ins Auto räumen musste - ein Workout, das erstaunlicherweise die Kreuzschmerzen, die mich seit Jahresanfang geplagt hatten, kuriert hat. Was mir das wohl sagen will??
Auch die erste Fahrtetappe musste ich alleine am Steuer ausharren. Es stresst mich immer ein wenig, mit unserem Schlachtschiff (einem Ford Transit, denn in meinem kleinen Spuckerl wären sich Bücher, Gepäck und Standdeko nicht ausgegangen) unterwegs zu sein, vor allem so Dinge wie Einparken ... Aber wir fuhren am Montag ja nur bis in die Gegend von Regensburg, wo wir meine Kollegin Birgit Constant besucht haben, also war das dann eigentlich ein Boost für mein Ego, das Schlachtschiff in der engen Gasse einzuparken. Herrlich, einmal von Angesicht zu Angesicht und nicht nur über zoom zu plaudern! Und ihr könnt euch vorstellen, dass zwei historischen Indie-Autorinnen der Gesprächsstoff nicht ausgeht ...
Aus unserem geplanten Leipzig-Sightseeing am Dienstag wurde dann nichts, weil wir feststellen mussten, dass man nach Leipzig nur mit einer grünen Plakette hineinfahren darf, die wir erst einmal besorgen mussten ... also lieber einen gemütlichen Abend im Hotel, das zwar nahe der Messe, aber dafür fern von offener Gastronomie lag.
Der abgepackte Salat, den ich mir auf der Tankstelle gekauft habe, sorgte dann dafür, dass mein Mann am nächsten Tag den Standaufbau alleine machen musste und wir wieder nicht Sightseeing gingen, denn ich lag mit einer Lebensmittelvergiftung absolut flach ...
Der letzte Stolperstein, der unser Messeabenteuer noch etwas trübte, war unser Stand-Standort. Da wir uns erst nach der offiziellen Anmeldefrist für die Messe entschieden hatten, konnten wir keine Wunschhalle mehr angeben und wurden in die Internationale Halle gesetzt, zwischen die Landesvertretungen von Polen, Portugal, Slowenien etc. Es ist die ruhigste Halle (was für die Nerven am Samstag durchaus angenehm, für den Verkauf weniger erfolgsversprechend war) und "mein" Publikum fand sich eher in der Phantastik Halle, wohin Branna und ich öfter Abstecher unternahmen.
Das war es dann aber auch schon mit den weniger erfreulichen Dingen, denn der Rest der Messe war einfach toll! Branna hat unzähligen Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wir befinden uns auf zig Fotos und haben bestimmt 1000x gehört "Ist der echt?". Ich habe es erstaunlicherweise geschafft, jeden Tag 5-6 Stunden mit meinem Vogel am Arm herumzugehen, ohne Muskelkater oder Verspannungen zu bekommen. Ein paar Mal habe ich gehört: "Schau, da ist die Frau mit dem Vogel!" Ich stehe also ganz offiziell dazu: Ich habe einen Vogel :-)
Zwei Mal kam jemand auf mich zugestürzt, wutentbrannt, und bremste sich erst kurz davor mich anzuschreien wieder ein. Beide Male hatten die Leute gedacht, Branna wäre echt und wollten den Tierschutz rufen ... Fast schade, dass sie es nicht getan hatten, das wäre wohl eine super Marketingstory gewesen!
Einmal stand eine ältere Dame sicher fünf Minuten neben mir, wir plauderten, und dann sagte sie: "Wie alt ist denn Ihr Rabe?"
All diese Dinge haben mir klar gemacht: Auch mein nächstes Projekt muss einen Vogel haben!
Es gab tolle Gespräche, ich habe von Kolleg*innen so unglaublich viel gelernt und an Anregungen mitgenommen, habe wunderbare Bloggerinnen am Stand und beim Bloggertreff kennengelernt, das der Selfpublisher-Verband organisiert hat, und mehr als 400 Menschen haben nun (mindestens) eines meiner Bücher daheim ...
Meine persönlichen Highlights dieser Messe:
- Der Gesichtsausdruck all der Menschen, die über Branna gelächelt haben.
- Das Bloggertreffen, bei dem wir so viel gelacht haben.
- Mal wieder zu merken, wie gut mein Mann und ich bei solchen Veranstaltungen harmonieren.
- Und, ganz großes Highlight: der Besuch von Gina. Gina ist einer meiner größten Fans, vermute ich. Sie nahm eine Anreise von mehr als drei Stunden auf sich, nur um mich zu treffen. Und sie kennt meine Bücher (und Blogbeiträge) glaube ich besser als ich ... da Gina von Geburt an blind ist, hört sie meine Bücher von Alexa vorgelesen und wir haben festgestellt, dass Alexa ein Problem mit so manchen meiner Namen hat. Es wird wohl doch Zeit für "echte" Hörbücher ... Ihre Begeisterung für meine Bücher empfinde ich aber umso mehr als Lob, wenn mein Stil und meine Geschichten trotz der monotonen Alexa-Stimme so überzeugen können. Es hat mich auch sehr gefreut, Gina die Möglichkeit geben zu können, einmal eine Camisia, einen Peplos und keltische Fibeln in Ruhe betasten zu können. Danke für deinen Besuch, Gina!
Allgemeine Highlights der Messe:
- Allem voran natürlich die ganzen verkleideten Besucher der Comicon, die ja gleichzeitig stattfindet - man kann sich gar nicht sattsehen!
- Die langen Schlangen beim Lyx-Verlag. Junge Frauen standen bis zu 2 (!) Stunden an, nur um eines von hunderten vorsignierten Büchern zu kaufen. Und das von Donnerstag bis Sonntag, von Messeeröffnung bis -schließung. Faszinierend! Da sage noch einer, die Jugend sei nicht für Bücher zu begeistern!
- Und das Ausmaß der ganzen Messe an und für sich. Die riesige Glashalle (optisch schön, akustisch ein Horror), die einzelnen Ausstellerhallen, die reibungslose Organisation, die Freundlichkeit trotz Menschenmassen ... alles viel herzlicher, entspannter und - ich finde kein anderes Wort dafür, heller - als die Buch Wien (auf der ich im Herbst aber auch wieder bin, heuer am Stand der SelfpublisherZone). Dass all diese Eindrücke, all die Inspirationen, meinen Schreibpläne für mein nächstes Projekt völlig über den Haufen geworfen haben, ist ein anderes Thema ...
Fazit für uns: wir sind nächstes Jahr sicher wieder dabei!
Das einzige Video, das ich von Branna in Aktion auf der Leipziger Buchmesse habe (wir haben einfach nicht daran gedacht, selbst eines zu machen ...)
Aufgenommen wurde es von der Betreiberin eines Standes, auf der es absolut entzückende Ballontiere gab, die neben einem herhüpfen ...
Unser Messestand frühmorgens, ehe die Tore sich öffnen. Jene Zeit, wo man sich gemütlich mit den Standnachbarn austauscht.
Von den Göttern gesegnet, von ihrem Meister verflucht, war die Bardin Arduinna gezwungen, alles für ihre Liebe zu opfern.
Eine keltische historische Romanserie, die dich in Zeiten versetzt, als Wörter Waffen sein konnten und deine einzigen Freunde ein Wolfshund und ein Rabe.
Tauch ein in die Welt der Kelten und fühle den Pulsschlag jener Zeit in dir!
Randbemerkung: Ich bin Autorin, keine Historikerin, Archäologin oder Zeitreisende (das wäre spannend ...), ich gebe in meinem Blog einerseits nur meine Meinung weiter und andererseits Wissensbissen, die ich im Zuge meiner Recherchen für meine Keltenromane aus den verschiedensten Quellen zusammengetragen habe. Da ich jemand bin, der sich zwar Informationen und Geschichten merkt, aber nicht wissenschaftlich arbeitet, verzeiht bitte, dass ich (meist) keine Quellenangaben mache, schon gar nicht zu Wissensbissen, die man in vielen Quellen findet.
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Soley Rabi (Donnerstag, 18 April 2024 08:12)
Hallo Marion,
ein toller Messebericht, den Du da geschrieben hast.
Ja, Leipzig veranstaltet die schönste Messe, finde ich. Vor allem auch, weil es eine Publikumsmesse und nicht, wie die in Frankfurt, eine Fachmesse ist.
Ich habe auch ein kurzes Branna-Video gemacht, dass ich Dir schicken könnte, wenn Du magst. (Ich weiß nicht, wofür ich mich darin entschuldige. Haha!)
Was wollte ich jetzt eigentlich schreiben?
Erstmal fand ich es toll, Dich persönlich kennen zu lernen. Auch wenn ich mir immer selbst etwas gehetzt vorkam.
Ich finde Dein Kelten-Kostüm total hübsch. Ich habe zu Hause ein Wikingerinnen-Kostüm, dass ich auch gerne zur Messe tragen würde, wenn ich darin nicht sofort vor Hitze umkommen würde. Es ist einfach zu warm darin, um es in Messehallen an zu haben. Dafür hält es mich an kühlen Mittelalter-Markt-Abenden kuschlig warm.
Liebe Grüße,
Petra aka Rabi
dorothea wolf-eichbaum (Montag, 13 Mai 2024 15:16)
Liebe Marion, danke für diesen ausführlichen Erlebnisbericht, da kann ich mir, auch wenn ich selbst nicht da war, eine Vorstellung machen.
Ich habe die ersten 4 1/2 Bücher gelesen, in praktisch einem Rutsch, bin schon gespannt wie es weiter geht. Bin gespannt auf Dein neues Thema...
Und danke für die monatlichen Geschichten, ich freu mich jedes Mal.
Weiterhin gute Inspirationen!
Ganz liebe Grüße
Dorothea