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Kannten Kelten Katzen?

 

Hielten bereits die Kelten sich Katzen zur Mäusejagd? Oder, wie man es wohl trefflicher sagen müsste: Hatten sich die Katzen schon die Kelten zu ihren Untertanen gemacht?

 

 

Von verschiedenen Darstellungen auf metallenen Gefäßen der Kelten kennen wir Ochsen, Hirsche, Hunde, Löwen (!), verschiedenste Vögel – aber keine Katzen.

 

Dabei wurden Katzen zur Eisenzeit in Ägypten längst als Gottheiten verehrt (die Katzengöttin Bastet) und wenn bei den Ägyptern die Katze des Hauses starb, so rasierten sich ihre Besitzer die Augenbrauen ab (welch Glück, dass Katzen neun Leben haben …).

 

Auch die alten Griechen hielten sich schon Katzen als Haustiere, Darstellungen finden sich auf griechischen Vasen aus dem 5. Jhdt v. Chr. Nun könnte man annehmen, dass die Kelten, die ja mit den Griechen regen Handel trieben, so ebenfalls auf die Katze stießen. Mäuseplagen gab es gewiss auch in den Vorratskammern der Kelten und da wären ein paar so importierte Katzen doch gewiss ein gutes Geschäft gewesen.

 

Doch soweit ich weiß, fanden die Katzen erst im 3.-5. Jahrhundert NACH Christus ihren Weg über die Alpen nach Norden. Die Kelten waren eben freiheitsliebend und ließen sich nicht gerne unterjochen - auch nicht von der Prinzessinnenhaftigkeit der Samtpfoten.

 

Bis dahin musste man andere Methoden finden, um zu verhindern, dass Mäuse einem die Vorräte wegfraßen. Vielleicht haben in jener Zeit auch Hunde Mäuse gejagt (Füchse tun es bis heute). Verschmähen würden sie das Fleisch bestimmt nicht. Ich kenne eine Katzen-Hund Wohngemeinschaft, wo die Katze die erbeuteten Mäuse dem Hund zum Verzehr bringt.

 

Ansonsten halfen bauliche Maßnahmen:

 

Im Haus wurde (geselchtes) Fleisch und kleine Säcke mit Getreide noch viele Jahrhunderte später an Haken von der Decke abgehängt. Vorratshütten draußen wurden auf Stelzen gebaut, das erschwerte es den Mäusen zumindest.

 

Die meiner Meinung nach fasziniertendste Methode der Ungeziefer-freien Konservierung waren jedoch die keltischen Getreidegruben. Die Herstellung ist einfach: eine große Grube graben und viel Getreide hineinschütten. Oben mit Lehm dicht verschließen.

 

Im ersten Moment mag man den Kopf darüber schütteln. Wer je Wühlmäuse im Garten hatte, sieht diese schon ein Festgelage abhalten. Doch in der luftdicht verschlossenen Grube geschieht Folgendes: Das außenliegende Getreide beginnt in der Feuchtigkeit der Erde zu keimen. Dazu benötigt es Sauerstoff, den die Keimlinge der Grube entziehen. Der Prozess kommt zum Stillstand, sobald das Getreide in der Mitte quasi vakumiert ist. Die Keimlinge haben zu diesem Zeitpunkt eine verworrene Schicht an dünnen Trieben und Wurzelchen gebildet, die das ungekeimte Getreide zum Erdreich hin abschottet. Pflanzenkeimlinge enthalten immer spezielle Stoffe, die Fressfeinde abhalten – ihre Chancen, zu einer großen Pflanze heranwachsen zu können, wären sonst gering. Und genau diese Stoffe hindern nun Mäuse und sonstiges Getier daran, sich über die Getreidevorräte herzumachen …

 

MIT der Natur und ihren Mechanismen zu arbeiten, war damals ebenso klug wie heute. Und wohl noch selbstverständlicher.

 

Spannend wäre nun herauszufinden, ob diese Form der Getreidebevorratung ein Ende fand, als die Katze sich bei den Kelten häuslich nieder ließ …

 

 

 

Randbemerkung: Ich bin Autorin, keine Historikerin, Archäologin oder Zeitreisende (das wäre spannend ...), ich gebe in meinem Blog einerseits nur meine Meinung weiter und andererseits Wissensbissen, die ich im Zuge meiner Recherchen für meine Keltenromane aus den verschiedensten Quellen zusammengetragen habe. Da ich jemand bin, der sich zwar Informationen und Geschichten merkt, aber nicht wissenschaftlich arbeitet, verzeiht bitte, dass ich (meist) keine Quellenangaben mache, schon gar nicht zu Wissensbissen, die man in vielen Quellen findet.

 

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