· 

Good old Julius

 

Ja, er hat ganz Gallien erobert (Ganz Gallien? Nein, ein kleines Dorf …) und selbst in Welten, deren Existenz er noch nicht einmal erahnen konnte, serviert man seinen Salat (und weiß dort oft wohl gar nicht, wer er war). Doch es ist lange her, dass ich mich mit seinen Schriften genauer befasst habe. So habe ich mir nun seinen »De bello gallico« (wieder) hergenommen und ich muss sagen, nun wo ich älter, erfahrener und motivierter bin, finde ich sein Hauptwerk – interessant. Viel besser, als immer nur Ausschnitte und Zitate davon zu lesen, nichts kann eben das Original ersetzen.

 

Es ist interessant, weil sich so wenig geändert hat an den Menschen. Vor allem an jenen in der Politik. Es klingt durchaus bekannt und modern, wenn er schreibt, dass er Ariovist – dessen Reich nicht an das römische grenzte – Verhandlungen angeboten hatte und gerne friedlich bliebe, wenn Ariovist die römischen (unverschämten) Forderungen erfüllt. Aber der böse Germane hätte die Forderungen abgelehnt, mit der Begründung, warum das römische Reich sich eigentlich in Angelegenheiten einmische, die Ariovist und ein paar gallische Stämme beträfen und nicht Rom? Na, da ist dem Caesar doch gar nichts anderes übrig geblieben, als gegen Ariovist den Krieg zu eröffnen!

 

Auch Caesars huldvoller Ton, wenn er von sich selbst spricht, erinnert stark an gewisse Politiker, die nur mehr Haare am Kopf haben als der Römer.

 

Nichts hat sich in mehr als 2000 Jahren geändert. Das ist erschütternd. Aber auch irgendwie tröstlich. Wir wissen ja, wie Caesar letztlich endete ...

 

Abgesehen von diesen Magenschmerzen verursachenden Parallelen ist es vom Historischen her natürlich wirklich interessant zu lesen. Spannend auch, dass sich all diese großen Krieger, diese tapferen Kämpfer, wie Caesar die Gallier durchaus rühmt, alle paar Seiten »weinend und unter Tränen« ihm zu Füßen werfen und um Hilfe bitten. Sie kriegen damit ein bisschen was von Luke Skywalkers ständigem in Ohnmacht fallen … Aber immerhin entsprachen sie damit dem »modernen Mann«, den wir uns alle so wünschen, stark, mutig und doch gefühlvoll.

 

Voll modern also, meine Keltenromane.

 

Ich glaub, heut Mittag gibt es bei uns Salat...

 

 

Randbemerkung: Ich bin Autorin, keine Historikerin, Archäologin oder Zeitreisende (das wäre spannend ...), ich gebe in meinem Blog einerseits nur meine Meinung weiter und andererseits Wissensbissen, die ich im Zuge meiner Recherchen für meine Keltenromane aus den verschiedensten Quellen zusammengetragen habe. Da ich jemand bin, der sich zwar Informationen und Geschichten merkt, aber nicht wissenschaftlich arbeitet, verzeiht bitte, dass ich (meist) keine Quellenangaben mache, schon gar nicht zu Wissensbissen, die man in vielen Quellen findet.

 

Lust, einmal im Monat eine Geschichte der Bücherbardin zu erhalten und über neue Blogbeiträge informiert zu werden? Dann melde dich für meinen Rundbrief Post von der Bücherbardin an!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0